Sonderausstellung
Die Ausstellung ist von Samstag, 28. September bis zum Ende der Museumssaison am 17. November zu sehen.
Das Hinterlandmuseum ist Dienstags bis Sonntags sowie an Feiertagen von 10.00–18.00 Uhr besuchen, Montags geschlossen.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, für Kinder von vier bis 14 Jahren 1,30 Euro.
„Annemarie Wilken - Eine Wiederentdeckung“
Sonderausstellung im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf
Obwohl Annemarie Wilken (1914-2008) zu den großen Künstlerinnen Biedenkopfs und der Region gehört, sind Umfang und Vielfalt Ihres vorrangig grafischen Schaffens auch an ihrem Lebensort nicht allgemein bekannt. Zu Lebzeiten hat Wilken kaum je ausgestellt, und auch nach ihrem Tod waren in Biedenkopf nur zwei kleinere Ausstellungen mit ihren Arbeiten zu sehen. 2022 konnte das Hinterlandmuseum ein bedeutendes Werkkonvolut aus ihrem Nachlass erwerben. Eine Auswahl dieses Bestandes wird nun der Öffentlichkeit präsentiert.
Als Annemarie Bauwens in Biedenkopf geboren, erhielt sie ihre Ausbildung am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main in Malerei und freier Grafik. Zur Finanzierung des Studiums übernahm sie erste Aufträge als Gebrauchsgrafikerin. Zurück in Biedenkopf, war sie in diesem Bereich auch nach dem frühen Tod ihres Gatten, dem Physiker Blido Wilken, ab 1946 wieder tätig, um für sich und die beiden Söhne den Lebensunterhalt zu bestreiten. Erst in ihren letzten Jahren konnte sie sich ganz der freien Kunst widmen, in der sie schon seit Jugendtagen kontinuierlich tätig geblieben war.
Die Ausstellung zeigt die verschiedenen grafischen Gestaltungsmittel, die Annemarie Wilken einsetzte, von der Bleistift- und Kohlezeichnung über Arbeiten mit Aquarell- und Pastellfarben bis hin zum Holzschnitt. Motivisch finden sich neben Porträts von sich selbst, von Familienmitgliedern und Bekannten auch einige Stillleben und Darstellungen lokaler und regionaler Landschaften und Ortsansichten, worunter dem Blick aus dem Fenster ihres 1964 bezogenen Atelierhauses besondere Bedeutung zukommt.
Zeigen ihre frühen Werke in ihren scharf umrissenen Formen und einer kühlen Farbigkeit gelegentlich Anklänge an den Stil der Neuen Sachlichkeit, so entwickelte Wilken besonders im Aquarell in der Folge eine größere Freiheit der Form- und Farbgebung, verbunden mit einer verdichteten atmosphärischen Stimmung. Spätestens nach 1990, nach dem Tod ihres Sohnes Dirk, widmete die gläubige Katholikin ihr künstlerisches Schaffen nahezu gänzlich dem Darstellen von Engeln, die sie mit farbintensiven Pastellkreiden aufs Papier brachte.
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↳ Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag & Sonntag