Melodie: Carl Friedrich Zöllner („Das Wandern ist des Müllers Lust“, 1844)
Text: Urheber unbekannt
1.
In unserem früchtereichen Land
ist eine Pflanze wohlbekannt – der Spargel.
Er schmeckt so gut und wirkt famos,
drum freut sich immer Klein und Groß,
wann endlich geht das Stechen los – vom Spargel.
2.
Im Dunkeln schläft er klein und still
und kann nicht so, wie er wohl will – der Spargel.
Doch wird er warm und etwas feucht,
er schnell aus seinem Loche kreucht
und seinen Kopf ganz offen zeigt – der Spargel.
3.
Die Hausfrau ist doch sehr entzückt,
wenn sie den schönen Kopf erblickt – vom Spargel.
Und war ’ne gute Stange dran
spricht lächelnd sie zu ihrem Mann:
Das hat uns beiden gut getan – der Spargel.
4.
Nicht immer haben Frauen Glück,
nicht immer ist er grad und dick – der Spargel.
Oft ist er dünn und lang gestreckt,
oft krumm, als wollt’ er um die Eck’,
doch stets erfüllt er seinen Zweck – der Spargel.
5.
Ein langer, off’ner Aufenthalt ist auf die
Dauer ihm zu kalt – dem Spargel.
Drum schützt ihn immer sorgsam schlau,
denn ist sein Kopf erst alt und blau,
hat er kein Zweck mehr für die Frau – der Spargel.
6.
Und tut ihn, wenn er gut und fein,
nur in gesunde Dosen rein – den Spargel.
Denn wenn er erst vergiftet ist und
Wehmutstropfen er vergießt,
dann werft ihn ruhig auf den Mist – den Spargel.